Sven Meyer

Sven Meyer -  Die Kreuzigung des Augenblicks

Sven Meyer hat Kommunikationswissenschaft, Werbepsychologie und Staats­philosophie studiert und arbeitet heute auch im Musik- und Entertainmentbereich. Seit über 20 Jahren ist Sven Meyer künstlerisch tätig. In seinen Arbeiten setzt er sich mit abstrakter und gegenständlicher Malerei und Collagetechniken auseinander, in denen er von Anfang an seine Erfahrungen aus dem Medienbereich einbindet.

Die Wiedergabe der Bilder dient als Inbegriff allen künstlerischen Schaffens und bilden die Basis für Meyers intensive Analyse massenmedialer Kommunikation, Informationsflut und visueller Überschwemmung. Tagtäglich wird der Mensch bewusst und unbewusst mit medialen Bildern regelrecht bombardiert. Sven Meyer fasziniert dabei die unglaubliche Relevanz und Kraft des Gezeigten und gleichzeitige Formulierung eines absoluten Realitäts- und Wahrheits­anspruches. Ganz deutlich sagt Meyer, dass er nichts Neues erfindet und alles bereits vorhanden ist im Zeitalter der ständigen Reproduzierbarkeit – doch seine surrealen Gemäldecollagen laden zur anspruchsvollen und komplexen Rezeption des politischen und medialen Zeitgeschehens ein.
Sven Meyer verbindet für seine mehrere Bildebenen umfassenden Collagen vorgefundenes Material aus Zeitungen und Magazinen mit eigenen Zeichnungen und Malereien. Durch Vergrößerungen des Ausgangsmaterials werden die visuellen Informationen ihrem ursprünglichen Rahmen enthoben und in neue Zusammen­hänge, Blickwinkel und Perspektiven gesetzt. Der technische Herstellungsprozess dieser “Verklebungen” wird durch die inhaltliche Verwebung und theoretische Auseinandersetzung zu einer Gedankencollage. Dabei nimmt die Malerei im Werk des Künstlers bei den jüngsten Arbeiten an Bedeutung zu und die einzelnen gedruckten Vorlagen werden immer schwerer erkennbar.

Zitate:

“…. rätselhaft, wie Werke von Magritte….”, Stefan Moises, Abendzeitung, München, 2007

.. Was in Meyers Malerei auf den ersten Blick ganz intuitiv surrealen Traumwelten entsprungen sein könnte, erweist sich aus dem Entstehungsprozess der Arbeiten heraus als klug kalkuliertes Konstrukt. Sven Meyer synthetisiert Bilder aus seinen Analysen menschlicher Lebenswelten im Zeitalter medialer Sinnesüberflutung heraus neu. So werden seine Arbeiten zur höchst anspruchsvollen Bildlektüre, zu gesellschaftlichen Allegorien voller Anspielungen und Bezugnahmen auf politisches und mediales Zeitgeschehen und den damit befassten bzw. ihm ausgesetzten Menschen. …. Dagmar Schott, Kunsthistorikerin (Einführung zur Ausstellung, 2007)

„Die Gegenwart ist geprägt von einem Meer medial erzeugter und vermittelter Bilder. Die Bilder bestimmen Denken und Fühlen, erregen Ängste und spenden manchmal sogar Trost. Diese fast totale Bilderherrschaft fasziniert den Münchner Maler Sven Meyer. Mit Hilfe seines malerischen Werks klärt er über die Prinzipien und Wirkungsweisen des medialen Bildermeeres auf, ohne dessen ästhetische Reize zu vernachlässigen. Zugleich bereichert der Medienkundige das Formenrepertoire der bildenden Künste mit seiner Weiterentwicklung der Collage.“ – Rüdiger Heise (Journalist)

Twitter Facebook Flickr